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Praxistipp: Essen und Demenz: Essen als motivierende Selbsttätigkeit einsetzen um Verlust der Selbst

Es ist erstaunlich, aber in der Altenbetreuung werden Menschen gefüttert, die noch selbst essen könnten. Nicht nur verlernen sie dadurch selbst zu essen. Weil das selbst essen oft das einzige und letzte ist, dass diese Menschen noch mit den eigenen Händen tun können, können bald die Hände gar nicht mehr gebraucht werden. Das ist nur schwer wieder rückgängig zu machen.

Wenn Sie jemand helfen wollen selbst zu essen, der dement ist und auch sonst das nur schwer aber doch noch selbstständig kann. Auch hier: Bieten Sie Wahlmöglichkeiten. Stellen Sie entweder- oder Fragen.

1. Informieren Sie sich ob die Person Schluckstörungen hat. Falls Sie welche hat dann gibt es zwei Dinge zu beachten: Dieser Mensch sollte kein Flüssigkeit trinken, die nicht eingedickt ist. Zweitens, nichts essen was sehr trocken, sehr hart oder bröselig ist. Eindickpulver gibt es in jeder Betreuungsstation zur freien Entnahme in jedem Haushalt eines Menschen mit Schluckstörung. Einfach zwei bis drei Löffel gründlich unterrühren bis die Sache deutlich sichtbar breiiger ist. Seien sie sorgfältig aber nicht ängstlich!

2. Seien Sie einfallsreich: Reichen Sie Nahrungsmittel, die an sich schon saftig sind und weich… zB Himbeeren, reife Bananen, weiche Birnen, cremen. eingedickte echte suppen ohne Einlage, prinzipiell können Sie jedes frisch gekochte essen durch den Mixer jagen!

3. Seien Sie einfallsreich auch bei der Ergonomie. Schaffen Sie bzgl. Der Ergonomie günstige Verhältnisse: Sitzposition, richtige Höhe des Tischfläche, verwenden Sie große Stoffwindeln oder Einwegplastik-Anpatzschutz damit Sie keinen Stress zu haben brauchen wegen anpatzen, verwenden Sie bei „Einhandessern“ eine Schale statt eines Tellers, oder lassen Sie mit den Fingern essen. Verwenden Sie Antirutschunterlage bei Einhandessern. Antirutschunterlage lässt sich mit Einweglatexhandschuhen improvisieren.

4. Bleiben Sie gelassen und achtsam während die Person ist. Übernehmen Sie nicht das Essen löffeln sondern unterstützen Sie die Person es selbst zu tun.

5. Falls nötig können Sie nach Bedarf daran erinnern gut zu kauen und nicht zu schnell nachzuschieben mit dem nächsten bissen.

6. Wenn eine Portion aufgegessen ist können Sie eine nächste Entscheidungsfrage anbringen: Sind sie satt oder möchten Sie noch (zB eine Banane essen?)

7. Hat es Ihnen geschmeckt? zum Abschluss…

 don´t forget: use it or lose it" wenn trotz vorhandener motorischer Fähigkeit der hand nur mehr gefüttert wird und die Hand auch sonst nichts zu tun bekommt ist sie bald kontrahiert gänzlich geshwächt und motirische gesehen "unbrauchbar"!


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